· 

Interview mit Oliver Gimber

Olli, zunächst vielen Dank, dass Du für WALDRAUSCH in Deinem vollen Terminkalender eine Lücke gefunden hast.

 

Sehr gerne. Ja, das ist schon Wahnsinn. Es gibt bei mir mit der Terminplanung tatsächlich schon bis 2023. Ich sage immer, ich weiß ja gar nicht, ob mich da noch jemand sehen will. Aber ich habe ja auch noch zwei Handwerksfirmen und eine Unternehmensberatung. Das heißt, ich halte auch Vorträge in ganz Deutschland über Mitarbeitermotivation und Kundenbindung. Dazu habe ich auch ein Buch geschrieben, aber wen wundert‘s natürlich ein Comic mit dem Titel »Meine Kunden lieben mich!«. Das sind alles selbst erlebte Dinge, die im Buch und in meinen Vorträgen – die ich mittlerweile auch bei großen Konzernen halte – behandelt werden.

 

Jetzt müssen wir kurz klarstellen: »Witz vom Olli« – auf Social Media oder live auf der Bühne; und jetzt sitzen wir hier in Deinem Malerbetrieb. Klär uns doch mal kurz auf: Du kommst ursprünglich aus dem Handwerk?

 

Ja. Nur noch kurz, das hatte ich vorher vergessen zu erwähnen: Ich halte ja auch Vorträge in Schulen, vorrangig Hauptschulen. Hauptschulen deshalb, weil es mir ein inneres Anliegen ist. Ich selber habe Grundschule, Hauptschule, Lehre, Meisterprüfung und dann Selbstständigkeit. Das ist mein schulischer/beruflicher Werdegang. Lehre ist schon 41 Jahre her, dass ich die begonnen habe – oh man, da merke ich immer wie alt ich bin – und nächstes Jahr bin ich 30 Jahre selbstständig. Das ist mein Ursprung. Deshalb hängt da mein Herz dran. In meinem Unternehmen feiern wir jetzt einen Mitarbeiter für 40 Jahre Betriebszugehörigkeit, einen anderen für 30 Jahre, meine Sekretärin ebenfalls für 30 Jahre. Das sind Menschen, die begleiten mich mein ganzes Berufsleben.

 

Biografien, wie es sie nur noch selten gibt. Was ist Euer Geheimnis?

 

Das ist das, was ich auch den Schülern immer sage. Ich gehe da nicht hin und sage »Ihr müsst Handwerker werden«, sondern ich sage: Man muss darüber nachdenken, was für Fähigkeiten man hat. Was ist dabei, wenn ein Mädel gerne Haare schneidet? Warum kann sie dann nicht Friseurin werden? Viele winken gleich ab, oh Friseurin, oder als Mann erst – Friseur? Was für ein schlecht bezahlter Job! Ich selber kenne Friseure, die in der Zwischenzeit um die ganze Welt reisen, weil sie für namhafte Hersteller die Produkte präsentieren und vorführen. Die haben den Job gefunden, der sie fasziniert, der ihr Herz höher schlagen lässt. Das gleiche ist bei mir der Malerberuf. Den übe ich aus, weil es mein Traumjob ist. Klar ist jetzt noch Comedian dazugekommen. Das ist für mich aber der Ausgleich am Ende des Tages.

 

Kommen wir vom Malermeister zum Comedian Oliver Gimber, besser gesagt Olli. Im Moment geht es immer noch bergauf. Aber schauen wir zunächst zurück: Wie passierte der Schritt vom Malermeister zum Comedian. Kann man das planen, war das geplant? Wie muss man sich das vorstellen?

 

Vor ein paar Jahren hat mich ein Reporter gefragt, ob der Erfolg geplant war. Dann habe ich mit der Gegenfrage geantwortet: Ist Erfolg planbar, wenn ein Pforzheimer Malermeister im Auto sitzt, sich selber Witze erzählt, die er schon kennt, badischen Dialekt spricht, und dann noch so lacht, dass man den Witz selbst gar nicht versteht? Also wenn man das als planbares Produkt sieht, würde jeder sagen, dass das nie funktioniert. Aber...

 

Das ganze Interview gibt es in der aktuellen WALDRAUSCH Ausgabe im Handel oder unter waldrausch-magazin.de/abo