Die große alte Linde und der Haselnussbaum spenden angenehmen Schatten an diesem noch heißen Spätsommertag. Der Sonnenhut leuchtet goldgelb zwischen Fetthenne und Rosen, an den zahlreichen Obstbäumen hängen reife Äpfel und Birnen. Überall summt, brummt und zwitschert es, während die Hausherrin selbstgemachten Eistee mit Beeren auftischt und man selbst es sich auf der schon etwas älteren, aber bequem gepolsterten Gartenbank gemütlich macht.
Wer, bitteschön, braucht da noch englischen Rasen und schicke Lounge-Möbel? Anders als viele der anderen Gärten in der Nachbarschaft, die teilweise buchstäblich leergefegt sind, wo vielleicht ein einsamer Busch den sonst eher kargen Vorgarten ziert, zeichnet sich Silke Keßels Grundstück dadurch aus, dass es hier deutlich wilder und, naja, auch etwas »unaufgeräumter« zugeht.
Dabei hat so ein naturnaher Garten viele Vorteile, findet die 61-Jährige: »Wenn man Bäume, Sträucher, Hecken stehen lässt, hat man auf der einen Seite ein bisschen mehr Ruhe, das merken wir, es ist viel kühler als auf den Nachbargrundstücken, es sind viel mehr Tiere unterwegs. Im Nachbarhaus wohnen Kinder, die sind oft bei mir im Garten, weil sie es einfach toll finden, dass bei uns unglaublich viele Vögel sind, Käfer sind, dass es knistert, knastert.«
Das ganze Interview über die Schaustellerin gibt es in der WALDRAUSCH-Ausgabe No5 I 2023! www.waldrausch-magazin.de/abo