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Pistengaudi vor der eigenen Haustür

Skigebiete im Südwesten

von Mareike Kratt

 

Pistengaudi vor der eigenen Haustür

Skigebiete im Südwesten


Warum in die Alpen zum Skifahren, wenn es auch vor der eigenen Haustür möglich ist? Also, nichts wie raus in die weiße Pracht und die Bretter unterschnallen. Teil vier der WALDRAUSCH-Wintersportserie: Skigebiete im Südwesten

 

Skigebiet Feldberg – Seebuck/Grafenmatt/Fahl
Höher geht’s nimmer: Auf 1500 Metern befindet sich Baden-Württembergs höchster Berg. Knapp unterhalb des Feldbergs liegt zwischen Seebuck und Grafenmatt das größte zusammenhängende Skigebiet des Schwarzwalds, das zu den beliebtesten in ganz Deutschland zählt.
Auf der Feldberg-Seite gibt es vier Anlagen, das Highlight ist die moderne 6er-Sesselbahn. Von der Bergstation starten vier Abfahrten, drei mittelschwere und eine blaue Piste. Der zweite 6er-Sessellift, die Zeigerbahn, verbindet Grafenmatt mit Seebuck und bietet eine schön lange und entspannte Abfahrt.
Das Skigebiet am Feldberg ist für Könner nicht gerade aufregend, dennoch bietet es einige Abwechslung und zahlreiche Pisten.
Schade: Nach der Saison 2017/2018 wurde der Snowpark geschlossen, es gibt nur noch eine kleine Funzone. Die vier Funslopes am Feldberg sind ein neues Angebot zur Saison 2018/2019. Optimal ist das Skigebiet für Anfänger und Familien: Mehrere Schneesport- und Snowboardschulen gibt es ebenso wie sehr große, breite und flach angelegte Kinder- und Übungsareale.
Sportliche Fahrer können sich auf der Fahler Seite austoben: zum Beispiel auf der längsten präparierten Piste mit rund drei Kilometern, die Rothausabfahrt, die gleichzeitig FIS-Weltcup-Strecke ist.
Durch sein dichtes Netz von Skiliften (38 Lifte im Liftverbund Feldberg mit 63 Pistenkilometern), die alle mit einer Liftkarte zu befahren sind, und seine schneesichere Lage garantiert der Feldberg an über 100 Tagen jährlich einmaligen Winterspaß.


Das Winter-Highlight: Der FIS-Snowboard und Skicross-Weltcup vom 8. bis 10. sowie vom 15. bis 17. Februar, bei dem die Weltelite der Snowboarder und Skicrosser am Feldberg zu Gast ist.

Es gibt es zahlreiche Parkplätze sowie das Parkhaus Seebuck - an Winterwochenenden kann es trotzdem vorkommen, dass hier alle Plätze belegt sind. Es lohnt sich also etwas antizyklisch zu agieren, also wenn möglich in der Woche, mal bei Schlechtwetter oder ganz früh am Morgen zum Feldberg zu fahren.
An den Talstationen gibt es zahlreiche Restaurants und Gasthöfe, die für das leibliche Wohl sorgen.


Pistenkilometer: 26
Liftanlagen: 14
WALDRAUSCH-Tipp: die 9 Kilometer lange Hinterwaldabfahrt, eine Skiroute vom Grafenmatt nach Todtnau hinunter (Achtung: nur bei sehr guten Schneeverhältnissen befahrbar!)

 

Foto: (c) Hochschwarzwald Tourismus GmbH
Foto: (c) Hochschwarzwald Tourismus GmbH

Wintersport am Seebuck unterhalb des Feldberggipfels

 

 

Skigebiet Todtnauberg
Ganz idyllisch, an der Südseite des Feldbergs, eingebettet zwischen 1000 und 1400 Metern in einem Hochtal, liegt Todtnauberg. Diese optimale Lage verspricht viele Sonnentage. Trotzdem ist hier durch ausreichend Beschneiungsanlagen Schneesicherheit bis in den März vorprogrammiert.
Insgesamt 13 Pistenkilometer warten auf die Wintersportler, die vom Übungshang, über FIS-Strecke, unberührte Tiefschneehänge bishin zur beliebten Panoramaabfahrt alles bieten. Jeden Mittwoch, Donnerstag und Freitag sind die Pisten durchgehend bis 21.30 Uhr geöffnet und strahlen mit Flutlicht eine besondere Atmosphäre aus.
Aber auch Nicht-Skifahrer kommen hier oben voll auf ihre Kosten: Oberhalb des Ortes können sich die Ausdauersportler auf der Stübenwasenspur beim Langlaufen auspowern, ein großes Winterwander-Wegenetz erstreckt sich, und auch einige Rodelhänge laden zu einer rasanten Abfahrt ein. Bei gutem Wetter für jedermann inklusive: eine grandiose Alpensicht!


Pistenkilometer: 13
Liftanlagen: 5
WALDRAUSCH-Tipp: nach einem sportlichen Skitag eine zünftige Après-Ski-Gaudi im »Bergrausch«

 

Foto: (c) Hochschwarzwald Tourismus GmbH
Foto: (c) Hochschwarzwald Tourismus GmbH

Todtnauberg, idyllisch gelegen

 

 

Skigebiet Münstertal-Wieden
Als kleine Skischaukel präsentiert sich das Skigebiet Münstertal-Wieden im südlichen Schwarzwald. Wer abseits des Massentourismus seine Kurven in den Schnee ziehen möchte und sich auch mit älteren Liftanlagen zufriedengibt, der ist hier genau richtig.
Auch wenn das Gebiet (880 bis 1240 Meter) nicht wirklich bekannt ist, ist der Skispaß alles andere als kurz: Mit dem Heidsteinlift findet man hier mit einer Länge von 1300 Metern einen der längsten Schlepplifte in Deutschland. Die Pisten bieten alle Schwierigkeitsgrade zum Skifahren und Snowboarden, und mit der Holzplatzschneise am Wiedenerecklift ist eine der schneesichersten Naturschneeabfahrten im Schwarzwald darunter. Immerhin wurden im Skigebiet bereits Europacup-Rennen und Deutsche Meisterschaften veranstaltet.
Fünf der sechs Lifte (Heidstein, Neuhof, Eichbühl, Rollspitz und Wiedenereck) sind untereinander über Ziehwege verbunden und ermöglichen so zahlreiche Abfahrtsmöglichkeiten mit rund neun Pistenkilometern. Der Lift Scheuermatt ist separat zu erreichen und eignet sich vor allem für Anfänger.
Für den kleinen Hunger zwischendurch gibt es am Rollspitzlift, am Neuhoflift, am Heidsteinlift und am Wiedenerecklift Imbisse oder Gaststätten.


Pistenkilometer: 10
Liftanlagen: 6
WALDRAUSCH-Tipp: Sich beim Newsletter »Schneealarm« anmelden und aktuell informiert werden, wenn die Lifte laufen.

 

Foto: (c) Skilifte Münstertal-Wieden
Foto: (c) Skilifte Münstertal-Wieden

Der Heidsteinlift ist einer der längsten Lifte Deutschlands.

 

 

Skigebiet Baiersbronn
Nein, in und um Baiersbronn herum wird nicht nur gut gekocht, es wird auch fleißig Wintersport betrieben. Denn für den beschaulichen Ort im Nordschwarzwald ist das Angebot recht vielfältig: acht Lifte, zum Teil mit Flutlicht, 90 Kilometer Langlaufloipen, fünf Rodelbahnen, 180 Kilometer Wanderwege, vier Sprungschanzen, Schneeschuh-Trails und eine Eislaufhalle warten auf die Besucher.
Besonders Familien mit ihren kleinen Wintersportgästen werden mit offenen Armen empfangen, was auch die Auszeichnungen der letzten Jahre als familienfreundlicher Ort beweisen.
Ein kleiner Nachteil: Die Lifte liegen zum Teil, wie die einzelnen Ortschaften der Gemeinde, relativ weit auseinander. Empfehlenswert sind die Schlepplifte und Pisten am Ruhestein, im Mitteltal, am Vogelskopf oder Zuflucht.

Achtung: Der Skilift Talblick ist ab dieser Saison dauerhaft geschlossen!


Pistenkilometer: 4
Liftanlagen: 8
WALDRAUSCH-Tipp: Abseits der Pisten: eine Schneeschuhtour vom Ruhestein zum Schliffkopf (4,5 Kilometer, Gehzeit 3 ¼ Stunden)

 

Foto: (c) Baiersbronn Touristik
Foto: (c) Baiersbronn Touristik

Skilift Seibelseckle an der Schwarzwaldhochstraße nahe Baiersbronn

 

 

Skigebiet Wiesensteig/Bläsiberg
Klein, aber fein – und immerhin das größte Skigebiet auf der Schwäbischen Alb: Nur fünf Minuten abseits der Autobahn A8 bieten die Skilifte Wiesensteig am Bläsiberg im Schöntal (Landkreis Göppingen) bestens präparierte Abfahrten aller Schwierigkeitsgrade: vom leichten Übungshang für die Kleinsten bis hin zur wohl anspruchsvollsten Abfahrt auf der Schwäbischen Alb – sogar eine schwarze Piste. Und der Skiclub Wiesensteig sorgt dafür, dass rund um die Bläsiberg-Skilifte Anfänger und Kinder das Skifahren und Snowboarden in aller Ruhe oder unter fachlicher Anleitung üben können.
Rodelabende, Schneeschuhwanderungen und mehrere Loipen ergänzen das Angebot des Wintersportgebiets, das auf einer Höhe zwischen 605 und 761 Metern liegt.


Pistenkilometer: 4,2
Liftanlagen: 3

WALDRAUSCH-Tipp: Piste 4 (Waldabfahrt), mit mehr als 1300 Metern Länge die längste Abfahrt im Skigebiet Wiesensteig. An einigen Abkürzungen ist es auch möglich, die wohl einzigen Buckelpisten auf der Schwäbischen Alb zu befahren.

 

 

Foto: (c) Skilifte Wiesensteig
Foto: (c) Skilifte Wiesensteig