Tipps für ein ganz anderes Silvester
von Mareike Kratt
Dichtes Gedränge in der Innenstadt, pöbelnde Menschen auf der Tanzfläche oder laute Böller ringsherum – na, schon in Silvesterlaune? Es geht tatsächlich auch anders! Wir haben ein paar Anregungen, dem allgemeinen Trubel zu entkommen – und trotzdem einen ganz besonderen Jahreswechsel zu erleben.
Silvester am Berg
Klar, von Silvester auf einer Berghütte träumen viele. Dementsprechend ausgebucht und teuer sind auch diverse Angebote. Glückspilze ergattern die noch übrigen Plätze auf einer der wenigen
offenen Alpenvereinshütten. Aber braucht es wirklich eine Hütte in den Alpen für ein Bergsilvester? Nicht unbedingt.
Mit entsprechender warmer Bekleidung lässt es sich auch draußen prima aushalten. Fackeln sorgen bei dieser besonderen Nachtwanderung für Licht und Romantik beim Aufstieg – den man natürlich
schon von einer Begehung im Hellen kennt. So ein verschneiter Winterwald wirkt nachts richtig geheimnisvoll. Die Ruhe darin und die gedämpften Schritte sind ein kompletter Kontrast zum sonst
lautstarken Silvesterprogramm. Mit Schneeschuhen macht der nächtliche Ausflug natürlich noch mehr Spaß. Rund um Feldberg, Herzogenhorn und Belchen im Schwarzwald oder auf der Schwäbischen Alb
wird sich sicherlich eine schöne Tour finden lassen,
Es muss nicht mal ein richtiger Gipfel sein, ein guter Aussichtspunkt tut es auch. Denn selbst wer den Krach der Feuerwerkskörper nicht leiden kann – von Weitem gesehen geben die bunten
Raketen ein wunderbares Lichtspiel ab. Statt eiskaltem Sekt, den man unter null Grad nur schwer die Kehle hinunterbekommt, empfiehlt sich übrigens ein warmer Grog oder Glühwein zum Anstoßen
um Mitternacht.
Silvester in der Sauna
Viel wärmer und kuscheliger ist es natürlich in der Sauna. Ja, richtig gelesen, auch dort kann man Silvester feiern. Viele Saunen bieten einen schwitzenden Jahreswechsel im Adams- bzw.
Evakostüm an. So lässt sich das neue Jahr mit allen Sinnen begrüßen, vielleicht sogar mit einem Eisbad im See. Auch hier gilt: Je mehr Freunde, desto lustiger wird das Ganze. Aber Vorsicht:
So ein Gläschen Sekt (oder zwei oder drei) hat jetzt ganz andere Wirkung!
Wer über den Luxus einer eigenen Sauna zu Hause verfügt, kann einladen nach der Devise: alle Körpergifte ausschwitzen, um Platz für Neues zu machen. Dazu ein paar kreative Smoothies und
leichtes Finger Food, vielleicht sogar eine Quark-Maske – aus Alt mach Neu – lecker. So startet es sich leicht und beschwingt ins neue Jahr.
Silvester in der Sternwarte
Zum Ausklang des Jahres bieten manche Sternwarten ein ganz besonderes Programm an: Nicht nur die Himmelskörper werden am letzten Tag des Jahres begutachtet, sondern auch die Feuerwerkskörper
über der Stadt, zum Beispiel mitsamt dem nächtlichen Panorama.
Wer sich spontan für einen Besuch entscheidet, sollte mal bei den kleineren Sternwarten vorbeischauen: Diese bieten zwar oftmals keine aufwändigen Programme, dafür einen nächtlichen Blick
durchs Teleskop an – ganz im Stillen. Das rückt die Dimensionen im Kopf noch einmal ordentlich zurecht und zeigt uns, wie winzig wir wirklich sind im Universum. Und danach ist Silvester erst
einmal nur noch halb so wichtig.
Silvester im Zug
Warum nicht zum Jahreswechsel einen Städtetrip der ganz besonderen Art wagen und das neue Jahr auf Rädern begrüßen? Etwas Spontaneität und Abenteuerlust sollte man mitbringen, am besten auch
noch ein paar Freunde. Und dann nix wie los an den nächsten Bahnhof und rein in den Zug.
Ganz Spontane besorgen sich eines der zahlreichen Ländertickets und fahren drauflos. Ausgestiegen wird, wo es sich richtig anfühlt. Oder ihr entscheidet gemeinsam am Bahnhof, was das Endziel
sein soll. Vielleicht gibt es eine Stadt, von der ihr rein gar nichts wisst? Warum nicht mal hier das Flair erschnuppern? So ganz ohne Erwartungen kann es auch keine Enttäuschungen geben.
Aber ganz sicher ein bleibendes Erlebnis, das exemplarisch stehen darf fürs kommende Jahr: neue Wege beschreiten. Ein guter Vorsatz, oder?
Alternativ kann man natürlich auch bis nach Mitternacht im Zug bleiben und sich von den sanft ruckelnden Bewegungen ins neue Jahr hinüberschaukeln lassen. Feiern kann man schließlich auch im
neuen Jahr, und in größeren Städten lässt sich das oftmals auch die ganze Nacht tun. Morgens geht es dann wieder mit dem Zug zurück – um die Taxis können sich die anderen rangeln.
Silvester als Krimidinner zu Hause
Keine Lust auf Raclette und das Spiel des Jahres? Dann lade Freunde und Familie ein und serviere ihnen einen Mord zum Dinner. Krimidinner heißt das Stichwort und verspricht einen spannenden
und amüsanten Abend: Jeder erhält vorab eine Rolle zugewiesen und versucht bis zum Nachtisch, dem Täter auf die Schliche zu kommen. Jeder? Nicht ganz: Einer setzt natürlich alles daran, bis
dahin nicht entlarvt zu werden…
Dabei sind der Kreativität (und der vorherigen Organisation) keine Grenzen gesetzt: Viele Krimidinner bieten neben dem eigentlichen Spiel mit Rollenbüchern, Hinweisen und Auflösung auch
zahlreiche weitere optionale Elemente für ein gelungenes Krimi-Event wie Einladungen, Kostümvorschläge oder Partyplaner mit Musik- und Rezeptvorschlägen.
Silvester glücklich alleine
Wer keine Lust hat, die letzte Nacht des Jahres mit übertriebenem Aktionismus zu füllen und sich eigentlich nur nach einer ruhigen Couch sehnt – sollte genau das tun. Warum denn nicht mal
sämtliche glamourösen Silvesterunternehmungen in die Tonne treten und das Gefühl, »man müsste aber doch« entspannt
ignorieren?
Zudem hat man am Silvesterabend jede Menge Zeit und Ruhe. Zuhause stört einen keiner – sind ja alle beschäftigt. Kein WhatsApp, kein Telefon, keine Mails. Im Fernseher läuft eh nix, der
nächste Tag ist frei. Also der perfekte Tag für all die Dinge, die man eigentlich schon lange mal tun wollte. Zum Beispiel die Fotos der letzten Wanderung entwickeln, oder die nächste Reise
planen.