· 

Faszination Show-Sport

Wrestling im Selbstversuch

 von Mareike Kratt

 

Ein bisschen mulmig ist ihr doch zumute, als sie in den Wrestling-Ring steigt und dem ehemaligen Heavy-Weight-Champion, Mag Dog Rhymes, gegenübersteht. Für die aktuelle Ausgabe hat WALDRAUSCH-Reporterin Jasmin Cools den Selbstversuch gemacht. Ist sie nun auch vom Wrestling-Virus befallen?


Was hat dich zu diesem Selbstversuch motiviert?

Wrestling hat mich schon im Fernsehen immer fasziniert - die Härte, das Event, die »Figuren«. Es ist wie eine andere Welt, in der man jemand völlig Neues sein kann. Ich wollte unbedingt mal fühlen wie es ist, im Ring zu stehen.

 

Hast Du Blut geleckt - würdest Du solch ein Training wieder machen?

Definitiv hab ich Blut geleckt. Es war hart und teilweise furchteinflößend, aber ebenso faszinierend. Ich würde jederzeit wieder in den Ring steigen. Besonders toll sind natürlich die Shows. Da ist man richtig im Wrestling-Fieber und feuert seinen Favoriten an.

 

Wrestling ist sehr umstritten, wird zum Teil als gar kein richtiger Sport, sondern als reine Show und als gesundheitsschädigend angesehen. Wie schätzt Du es nach deinem Training selber ein? Was ist deiner Meinung nach das Besondere am Wrestling?

Wrestling ist zu einem großen Teil Show. Das macht es aber auch so faszinierend. Jeder Griff, jede Bewegung ist Teil einer Art Choreografie. Man kämpft und unterhält gleichzeitig. Es ist anspruchsvoll, die Griffe und Bewegungen so aussehen zu lassen, dass es dem Zuschauer gefällt und dieser richtig im Kampfgeschehen drin ist. Ich vergleiche es gern mit einem Theaterstück oder Film. Den Akteuren ist klar, wie der Verlauf ist und wie alles endet, doch der Zuschauer sieht nur den Kampf, die Charaktere und fühlt das Adrenalin. Sonst ist es wie bei jeder anderen Sportart: Gesundheitsschädigend ist die nur, wenn man die Bewegungen falsch ausführt oder nicht richtig aufgewärmt ist. Ein Restrisiko bleibt natürlich immer, schließlich ist es ein Kampfsport.

 

 

                                                                                                                                                                                                                                                                              Fotos: (c) Marc Eich