· 

Ich bin dann mal weg

Teil sieben der WALDRAUSCH-Sommersportserie: die schönsten Fernwanderwege im Südwesten 

von Mareike Kratt

 

Schritt für Schritt, in gemäßigtem Tempo, und das über manchmal hundert Kilometer - diese Art des Gehens ist nicht nur beliebt bei Jung und Alt, sondern hat sich nach und nach zum gesunden Lifestyle-Trend entwickelt. Das Ergebnis: komplett abschalten, seine Sorgen hinter sich lassen, und dabei die Natur und Berge in der Region genießen. Teil sieben und letzter Teil der WALDRAUSCH-Sommersportserie: die schönsten Fernwanderwege im Südwesten

 

 

Donauberglandweg
Im Donaubergland stehen nicht nur die höchsten Berge der Schwäbischen Alb, sondern hier hat sich auch die Donau die wohl eindrucksvollste außeralpine Tallandschaft Deutschlands gegraben. Mitten durch diese einmalige Umgebung zieht der Donauberglandweg vom Lemberg zum Kloster Beuron und verspricht auf drei Etappen erlebnisreiche Tage. Inmitten einer intakten Naturlandschaft, wie man sie nur noch selten findet.
Vom Dach der Schwäbischen Alb, dem Lemberg mit 1015 m in den »Grand Canyon«, das Durchbruchstal der Oberen Donau, führt dieser erste Qualitätswanderweg der Schwäbischen Alb auf rund 60 abwechslungsreichen Kilometern und ca. 4500 Höhenmetern mit Steigungen und Abstiegen zu herrlichen Aussichten, schönen Kirchen und Kapellen, albtypischen Wacholderheiden, schroffen Felslandschaften, Höhlen, Schlössern, Ruinen und historischen Städtchen.
Rund 40 Prozent des Weges verlaufen auf naturnahen Wegen und romantischen Fußpfaden. Die gesamte Wegstrecke ist mit einem neuen, modernen Beschilderungs- und Markierungssystem versehen, so dass ein Verlaufen praktisch unmöglich wird. Unterwegs befinden sich zahlreiche Einkehrmöglichkeiten und viele Gastgeber organisieren auf Wunsch zudem einen Gepäcktransfer und packen den Wanderern ein Lunchpaket für den Tag. Zum Donauberglandweg gibt es einen kostenlosen, handlichen Taschenführer.


Der Donauberglandweg ist in 4 (Tages) Etappen eingeteilt, kann aber auch individuell je nach persönlicher Anforderung geplant werden. Der Einstieg ist überall möglich, ebenso die Laufrichtung.

 

Etappe 1

Lemberg - Dreifaltigkeitsberg

Etappe 2

Dreifaltigkeitsberg - Mühlheim

Etappe 3

Mühlheim - Fridingen

Etappe 4

Fridingen - Beuron
 

LÄNGE
56,8 km
AUFSTIEG
2225 m
ABSTIEG
2477 m
SCHWIERIGKEIT
mittel

 

 

 

Albsteig
Der Albsteig ist eine Herausforderung und ein absolutes Muss für jeden Wanderfreund. Der Albsteig ist der älteste Hauptwanderweg des Schwäbischen Albvereins und führt von Donauwörth nach Tuttlingen. Dabei steigt er auf bis zu 1015 Höhenmetern hinauf. Auf seinem Weg entlang des nördlichen Randes der Schwäbischen Alb bietet er alles was das Wanderherz begehrt: dichte Wälder, helle Wiesen, schmale Bergwege und von Wurzeln durchzogenen Naturpfade.

Darüberhinaus bekommt der Wanderer natürlich auch fantastische Ausblicke auf ein herrliches Alb-Panorama zu sehen. Bei einer Wanderung entlang des Albsteigs trifft man auf Schlösser und Burgen, ein Wildgehege mit Wildschweinen, Quellen und Bäche, bizarre Felsformationen, einen Walderlebnispfad, Naturschutzgebiete, einen Wasserfall, ein Feldflorareservat, eine Nebelhöhle und noch vieles mehr. Die vielen Aussichtsplattformen und –türme auf dem Wegverlauf bringen dem Wanderer die wunderschöne Alblandschaft näher und bieten bei gutem Wetter eine fantastische Fernsicht.


Visuelle Höhepunkte
Der Albsteig ist durch seine zum Teil der steilen Anstiege und schmalen Pfade nicht besonders gut für Anfänger geeignet, einen geübten Wanderer wird diese Herausforderung aber sicherlich reizen. Die besonders in den ersten Etappen teils langatmigen kilometerlange Strecken ohne viel Abwechslung fordern Durchhaltevermögen und Selbstdisziplin. Dafür belohnt der Albsteig den Wanderer aber in den Etappen entlang des Bergkamms mit einem visuellen Höhepunkt nach dem anderen, wie es wohl kaum ein anderer Fernwanderweg schafft. Die abwechslungsreiche Wanderung durch dichte Wälder, Steppenheide, Wiesen und Felder oder auch am Waldrand entlang, bietet für jeden Geschmack etwas und die vielen Rastmöglichkeiten und Schutzhütten am Wegesrand laden zu beliebig vielen Pausen ein.


Natur- und Wandererlebnisse
Auch die vielen unterschiedlichen Dörfer und Städte, die der Albsteig auf seinem Weg kreuzt bieten viel Sehenswertes und immer auch eine Einkehrmöglichkeit für den hungrigen Wanderer. Bevor man diesen sehr langen Fernwanderweg in Angriff nimmt, sollte man über ausreichend Erfahrung und Ausdauer verfügen, und natürlich gut ausgerüstet sein. Gerade auf einer so langen Wanderung haben sich GPS-Geräte als Ergänzung zur Wanderkarte bewährt, um immer auf dem richtigen Weg zu bleiben. Für weniger geübte Wanderer, oder wenn die Zeit für ein komplettes Abwandern der 16 Etappen nicht reicht, bieten auch die einzelnen Etappen des Fernwanderweges Albsteig, besonders die Etappen am Bergkamm, wunderschöne Natur- und Wandererlebnisse.


Der Albsteig ist in 16 (Tages) Etappen eingeteilt, kann aber auch individuell je nach persönlicher Anforderung geplant werden. Der Einstieg ist überall möglich, ebenso die Laufrichtung.


Etappe 1
Donauwörth - Mönchsdeggingen

Etappe 2
Mönchsdeggingen - Bopfingen

Etappe 3
Bopfingen - Unterkochen

Etappe 4
Aalen/Unterkochen - Heubach

Etappe 5
Heubach - Weissenstein

Etappe 6
Weissenstein - Gingen an der Fils

Etappe 7
Gingen an der Fils - Wiesensteig

Etappe 8
Wiesensteig - Owen

Etappe 9
Owen - Bad Urach

Etappe 10
Bad Urach - Holzelfingen

Etappe 11

Holzelfingen - Genkingen

Etappe 12
Genkingen - Jungingen

Etappe 13
Jungingen - Albstadt/ Burgfelden

Etappe 14
Burgfelden - Ratshausen

Etappe 15

Ratshausen - Klippeneck

Etappe 16
Klippeneck - Tuttlingen

 

LÄNGE
342 km
AUFSTIEG
11634 m
ABSTIEG
11395 m
SCHWIERIGKEIT
mittel

 

 

Renchtalsteig
Für alle Freunde des Wanderns ist der Schwarzwald eine wahre Fundgrube. Der Renchtalsteig inmitten der Region ist einer der interessantesten Wanderwege der Republik und hat schon eine große Zahl von Besuchern begeistern können. Die beeindruckende Schwarzwaldlandschaft ist gekennzeichnet von weiten, offenen Hochflächen und sagenumwobenen Felswänden. Wenn Wanderer die höheren Regionen erklimmen, ergeben sich atemberaubende Aussichten auf das Renchtal. Wer den Schwarzwald auf diese Weise einmal wandernd erkundet hat, wird den Renchtalsteig nicht mehr missen wollen.


Wandern von Bottenau nach Oberkirch
Der Renchtalsteig ist ein echter Qualitätswanderweg, der sich über 98 Kilometer hinweg von Bottenau nach Oberkirch erstreckt. Das umliegende Renchtal ist eine romantische Landschaft, die sich seit ihrer Verewigung durch die deutschen Meister der Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts kaum verändert hat.
Die markante Landschaft des Renchtals ist zwischen Offenburg und Baden-Baden gelegen und lässt sich auf dem Renchtalsteig in fünf Etappen in seiner ganzen Schönheit erkunden. Zu den Attraktionen gehören die Weinmetropole Oberkirch, die Hochflächen auf 1000 Meter sowie sprudelnde Quellen und Wasserfälle. Wanderer finden hier einen der schönsten Wanderwege in ganz Deutschland.


Qualitätswanderweg seit 2010
Der Renchtalsteig darf sich seit dem Jahr 2010 offiziell als Qualitätswanderweg bezeichnen. Diese Auszeichnung durch den Deutschen Wanderverband macht den Weg für Wanderer zu einem attraktiven Reiseziel. Wer auf der Suche nach unvergleichlichen Panoramen über den Schwarzwald ist, der darf diese Gelegenheit nicht verpassen. Die Strecke ist besonders abwechslungsreich und verblüfft den Besuchern mit wundervollen Naturbildern. Die leuchtend grünen Wälder, weitläufigen Blumenwiesen und die dunklen Tannenforste haben es schon so manchem Wanderer schwergemacht, von hier Abschied zu nehmen.


Wandern über 5 Etappen
Das Wandern beginnt im Oberkircher Ortsteil Bottenau. Von hier gelangt der Wanderer vorbei am Schloss Staufenberg und erklimmt den 871 Meter hohen Mooskof. Nach 22,8 Kilometern endet die erste Etappe in Oppenau, von wo die zweite Etappe nach Bad Peterstal beginnt. Der Ibacher Holzplatz bietet das letzte Mal einen herrlichen Blick auf Oppenau, bevor es auf zur Hermersberger Hütte geht. Die dritte Etappe erstreckt sich von Bad Peterstal bis zur Alexanderschanze und führt hinauf auf die in 940 Meter Höhe gelegene See-Ebene. Der Ausblick auf den Glaswaldsee ist hier einer der Höhepunkte. Von der Alexanderschanze bis zum den Allerheiligen Wasserfällen sind es während der vierten Etappe noch einmal 23,6 Kilometer. Bis zum Schliffkopf geht es 1.055 Meter bergauf, bevor die Klosterruine Allerheiligen im Tal nach dem Abstieg erreicht wird. Die letzte Etappe schließlich führt zur Burgruine Schauenburg und fordert mit ihrem steilen Aufstieg von den Wanderern noch einmal alles. Zu- und Abgänge sind in jedem Ort möglich, sodass eine Wanderung ganz nach den eigenen Wünschen und Möglichkeiten zusammengestellt werden kann.

Der Renchtalsteig ist in 5 (Tages) Etappen eingeteilt, kann aber auch individuell je nach persönlicher Anforderung geplant werden. Der Einstieg ist überall möglich, ebenso die Laufrichtung.

 

Etappe 1 

Bottenau – Oppenau

Etappe 2

Oppenau – Bad Peterstal

Etappe 3

Bad Peterstal – Alexanderschanze

Etappe 4

Alexanderschanze – Allerheiligen

Etappe 5

Allerheiligen – Burgruine Schauenburg


LÄNGE
100 km
AUFSTIEG
4738 m
ABSTIEG
4614 m
SCHWIERIGKEIT
mittel

 


Schluchtensteig
Der Schluchtensteig im Südschwarzwald - Schluchten und Klammen, Wasserfälle und Seen, Hochmoore, Blumenwiesen und Hochweiden, leuchtend grüne Urwälder und dunkle Tannenforste säumen den 118 km langen Schluchtensteig auf seiner Strecke von der Wutach an die Wehra. Es ist kein reiner Talweg – ganz im Gegenteil. In schönster Regelmäßigkeit werden Felskanzeln und Berggipfel angesteuert. Zwischendurch gibt es immer wieder grandiose Aussichtspunkte mit weiten Panoramen über den Südschwarzwald, zum fernen Alpenbogen oder mit faszinierenden Tiefblicken.
Kühe stehen glockenbimmelnd auf kargen Hochweiden, irgendwo zirpt es am Wegesrand in den Blumenwiesen und gemütliche Gästhöfe in uralten Schwarzwaldhäusern warten auf hungrige Schluchtensteig-Wanderer. In Grimmelshofen, wenige Kilometer nördlich von Stühlingen, verlässt die Wutach ihre tiefe Schlucht – Deutschlands größten Canyon – ein einmaliges Naturschutzgebiet zwischen Südschwarzwald und den ersten Bergen der Schwäbischen Alb. Ein aufregend schmaler Pfad zieht sich hoch über dem Fluß mitten durch die Flühen, schummelt sich um Felskanten und gibt ein Gefühl von seiltanzen – nichts für schwache Nerven – aber ein Wandererlebnis vom Feinsten. Dann geht es stramm bergauf auf den Buchberg.


Schluchtensteig - ein Fest der Sinne
Schwitzend am Gipfel angekommen öffnet sich der Blick über die Schlucht, atemberaubend und Vorfreude schürend zugleich. Dann ändert sich die Landschaft abrupt. Wiesen lösen die Urwälder ab, weite Blicke öffnen sich über Bergkuppen, die sich am Horizont verlieren. Lichte Wiesen und Weidfelder wechseln sich mit dichten Tannenwäldern ab. Lenzkirch und der Schluchsee, der wuchtige Dom zu St. Blasien und die in sanfte Mulden geduckten Schwarzwaldhöfe in Dachsberg und Ibach sind die Etappenziele auf dem Weg nach Todtmoos. Dann geht es wieder merklich bergab. Anfangs noch in einem lieblichen Tal, begleitet von der gerade entsprungenen, putzmunteren Wehra, dann mit steigender Dramatik durch deren wilde, ungeheuerlich tiefe Wald- und Felsschlucht dem Rhein entgegen bis zum Ziel in Wehr. Wandern auf dem Schluchtensteig, quer durch den Naturpark Südschwarzwald, ist ein Fest für die Sinne, fordert Augen und Ohren und gibt tiefe Einblicke in eine intakte, mal stille, mal wilde Naturlandschaft mit Seltenheitswert.


Der Schluchtensteig ist in 6 (Tages) Etappen eingeteilt, kann aber auch individuell je nach persönlicher Anforderung geplant werden. Der Einstieg ist überall möglich, ebenso die Laufrichtung.


Etappe 1
Stühlingen – Blumberg

Etappe 2
Blumberg – Schattenmühle

Etappe 3
Schattenmühle – Fischbach

Etappe 4
Fischbach – St. Blasien

Etappe 5
St. Blasien – Todtmoos

Etappe 6
Todtmoos – Wehr

 

LÄNGE
117 km
AUFSTIEG
5236 m
ABSTIEG
5339 m
SCHWIERIGKEIT
mittel

 

 

Westweg
Unter Wanderern ist der Westweg längst zum Kultweg avanciert. Er zählt zu jener Hand voll Wegen auf der Welt, die man als ambitionierter Fernwanderer gegangen sein muss. Er ist Kult, weil es ihn seit über 100 Jahren gibt und er dennoch den Ansprüchen und Bedürfnissen der heutigen Wanderer gerecht wird. Auch deshalb Kult, weil er von Nord nach Süd alle typischen Landschaftsformen des Schwarzwalds erschließt.


Schwarzwälder Bergluft
Idyllische Matten, romantische Tallandschaften, schroffe Felsen, grüne Tannenwälder und breite Gipfelkuppen mit Panoramen bis zum fernen Horizont – es ist immer wieder etwas Besonderes, am Westweg unterwegs zu sein. Die rote Raute im Wald zu sehen weckt Vertrauen, gibt stets das Gefühl einen alten Freund zu treffen. Wandern am Westweg heißt, klare Schwarzwälder Bergluft zu genießen, den würzigen Duft von Tannen zu riechen. Man packt Schinken und Käse aus, pflückt Himbeeren, hinterlässt wintertags Spuren im Schnee, genießt grandiose Fernsichten auf die Alpen. Der Westweg steht für urige Hüttenromantik und Verwöhnarrangements in erstklassigen Hotels, für gemütliche Gastlichkeit und hervorragendes Essen, für Regen, Wind und Sonne auf der Haut.


Mit dem Westweg nach Süden
In der »Goldstadt« Pforzheim am nördlichen Rand des größten deutschen Mittelgebirges beginnt die 285 Kilometer lange Wanderung ins schweizerische Basel im Süden. Auf zwölf Etappen werden alle typischen Landschaftsräume des Schwarzwalds durchwandert. Geheimnisvolle Hochmoore bilden den Auftakt zwischen Dobel und Hohloh. Hinunter durch das tief eingeschnittene Tal der Murg und dann wieder hinauf an der Schwarzenbachtalsperre vorbei führt der Westweg über die Waldberge des Nordens zur Schwarzwaldhochstraße und den hohen Gipfeln des Nordschwarzwalds. Der Abstieg ins Kinzigtal läutet den Übergang zu den sanfteren Formen des mittleren Schwarzwalds ein. Von hier aus schmiegt sich der Westweg an Matten und Täler, schwingt sich über einen Höhenzug, an der europäischen Wasserscheide zwischen Schwarzem Meer und Nordsee entlang zum Hochschwarzwald. Am Titisee gabelt sich der Westweg in eine östliche Variante über Herzogenhorn und Hochkopf und eine westliche Variante über Feldberg und Belchen. Auf beiden Routen werden Wanderer zu Gipfelsammlern ehe sie, beschwingt vom Erlebnis Westweg und stolz auf Vollbrachtes, auf Basel zuschreiten.

Der Westweg ist in 12 (Tages) Etappen eingeteilt, kann aber auch individuell je nach persönlicher Anforderung geplant werden. Der Einstieg ist überall möglich, ebenso die Laufrichtung. 

 

Etappe 1

Pforzheim – Dobel

Etappe 2
Dobel – Forbach

Etappe 3
Forbach – Unterstmatt

Etappe 4
Unterstmatt – Alexanderschanze

Etappe 5
Alexanderschanze – Hark

Etappe 6
Hark – Hausach

Etappe 7
Hausach – Wilhelmshöhe (Schonach)

Etappe 8
Wilhelmshöhe – Kalte Herberge

Etappe 9
Kalte Herberge – Titisee – Hinterzarten

Etappe 10
Hinterzarten – Feldberg – Wiedener Eck

Etappe 11
Wiedener Eck – Belchen – Kandern

Etappe 12
Kandern – Basel


LÄNGE
286 km
AUFSTIEG
9491 m
ABSTIEG
9511 m
SCHWIERIGKEIT
schwer